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Statik

Menschen die gestresst sind bewegen sich anders, man sieht ihnen den Stress an. Sie laufen vielleicht mit dem Kopf voran, als würde ein starker Wind wehen oder als würde ihr Kopf sie hinter sich her zerren. Sie stehen oft mit gekreuzten Beinen oder wechseln ununterbrochen ihr Standbein, weil sie ihre angespannte Haltung fühlen, wenn sie gerade und entspannt stehen wollen. Wenn man aus einer länger angespannten Haltung in eine entspannte Haltung geht und z.B. das Körpergewicht auf beide Beine und Füße gleich verteilt, so dass die Muskeln nicht die Statik aufrecht halten müssen sondern der Körper durch die Statik gehalten wird; wenn die Muskeln sich dann entspannen können lassen sie gestautes Chi los. Das fühlt sich manchmal an wie die sogenannte Erstverschlimmerung, von der Homöopathen sprechen. Es entsteht Nervosität, leichtes Zittern oder die Muskeln müssen sich "zurecht legen". Verkürzte werden gedehnt, erschlaffte, nicht so genutzte spannen sich leicht an, sie suchen sich einen neuen ökonomisch sinnvolleren Modus der Zusammenarbeit. Das hat Auswirkungen auf viele andere Bereiche unseres Seins.

"We sit and walk as we think, watch any man as he walks down the avenue, and you can determine his status in live. [...] We judge our fellow man much more by the arrangement and movement of his skeletal parts than is evidence at once."  Mable E. Todd: The thinking Body, A Dance Horizons Book.

Tai Chi ändert, durch die tägliche Praxis, den Bewegungsablauf, der Körper wird im Zusammenspiel seiner einzelnen Teile insgesamt harmonischer. Mabel E. Todd hatte ein tiefes Verständnis für körperliche Bewegungsabläufe, welches dem Tai Chi gemäßem Verständnis der körperlichen Abläufe in seinen Grundsätzen ziemlich ähnlich ist. Die Tai Chi Form korrekt ausgeführt gelingt nur, wenn der Körper sich natürlich in seinen Prozessen bewegt. Wenn die Knochen ein gutes Bewegungs- Zusammenspiel haben können sich die Muskeln entspannen, die Atmung fließt, der Körper generiert Energie.